Viele Mütter sind ständig „durchgetaktet“, immer dreht sich bei ihnen alles darum, ob es auch allen in der Familie gut geht, alles organisiert ist, was organisiert sein muss. Im Interview mit dem Kölner Domradio hat die Geschäftsführerin der Müttergenesung, Ingrid Effenberger, darauf hingewiesen, dass es bis heute wenig gute Lösungen für die Mehrfachbelastungen von Müttern gibt. Und das könne krank machen.
Mütter werden nicht ernst genommen
„Oft stecken die Mütter im Beruf zurück“, sagt Effenberger und „mit der Zeit wächst dann die Unzufriedenheit. Das drückt auf die Psyche und belastet auch körperlich.“ Denn Mütter würden oft nicht
ernst genommen, ihre Arbeitsbelastung klein geredet mit dem Argument, sie seien ja oft nur halbtags erwerbstätig und hätten sich zuhause nur um die Kinder zu kümmern. „Dann haben sie es ja
eigentlich gut“, heiße es dann.
Als lebten wir noch in den 50er-Jahren
Frauen würden mit der Geburt des ersten Kindes oft zurückgedrängt in eine Rolle wie sie in den 50er- und 60er-Jahren üblich war. Und auch wenn sie sich um der Familie willen für ein traditionelles Familienmodell entschieden hätten, so merkten sie dann auch irgendwann „das möchte ich nicht.“
In Schweden wird es besser gemacht
Auswege aus dem Problem sind schwer zu finden – auch weil es in Deutschland noch immer wenig pragmatische Lösungen für die Vereinbarkeit von Familie
und Beruf gibt, kritisiert Effenberger und empfiehlt der Politik den Blick in Länder wie in Schweden oder die Niederlande, wo gute Job-Sharing-Modelle oder flexible Arbeitszeitmodelle gebe. Hier
müsse viel Lobbyarbeit gemacht werden.
Hier kann das ganze Interview nachgehört werden.